Der Begriff ist als sprichwörtliche Redensart allen geläufig. „Am Hungertuch nagen“ heißt so viel wie arm sein, Hunger leiden. Die Hungertuch-Idee kennt dagegen kaum jemand. Sie entstammt einem fast tausendjährigen kirchlichen Brauch.
Die Fasten- bzw. Hungertücher haben im Lauf der Jahrhunderte einen beachtlichen Funktionswandel durchgemacht. Ursprünglich besaßen sie eine überwiegend verhüllende Funktion. Als schmuckloses „velum templi“ dienten sie der „Askese der Augensinnlichkeit“, waren sichtbares Zeichen der Buße. Die reich bebilderten Fasten- bzw. Hungertücher, die mehr zeigten als verbargen und mehr offenbarten als verhüllten, hatten später eine erzählende und somit didaktisch-katechetische Funktion.
Das Hilfswerk MISEREOR hat den fast vergessenen Brauch des Hungertuchs wieder aufgegriffen und stellte das heurige Fastentuch unter das Motto "Mensch, wo bist du?" Gerade in einer Zeit der Globalisierung, des Klimawandels und des Auseinanderdriftens der Gesellschaft ist die Frage „Mensch, wo bist du?“ aktueller und herausfordernder denn je. Mensch, was tust du? Was zerstörst du, was fügst du zusammen? Wofür stehst du auf und erhebst deine Stimme? Wo versteckst du dich hinter Ausreden? Wo siehst du weg und hörst erst gar nicht hin? Wo stellst oder entziehst du dich deiner Verantwortung für die Mitwelt und Schöpfung? (Quelle: www.misereor.de)
Die SchülerInnen der 6b und die SchülerInnen des Wahlpflichfaches Religion 8a/b gingen mit viel Engagement an die Frage heran und versuchten ihre eigenen Antworten zu finden. Mit Kreativität und Einfallsreichtum brachten sie diese dann ins Bild.