Faust

„Wir lesen als Klassenlektüre Faust!“

– Vielleicht dachte sich der/die ein oder der/die andere SchülerIn der 7a Klasse bei dieser Ankündigung, die Deutschlehrerin habe vielleicht ähnliche Hintergedanken, wie es in Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“ geschrieben steht:

„Und ziehe schon an die zehen Jahr

Herauf, herab und quer und krumm

Meine Schüler an der Nase herum

- Und sehe, daß wir nichts wissen können!“

Doch tatsächlich ging es beim Faustprojekt im Rahmen des Deutschunterrichts der 7a Klasse nicht darum, die SchülerInnen an der Nase herum zu führen oder sie gar mit DEM Werk der deutschen Literatur schlechthin zu ärgern, sondern den Jugendlichen sollte Faust viel eher auf eine Weise näher gebracht werden, durch die sie für sich selbst möglichst viel von dieser Klassenlektüre mitnehmen können:

„Daß ich erkenne, was die Welt

Im Innersten zusammenhält,

Schau alle Wirkenskraft und Samen,

Und tu nicht mehr in Worten kramen.“

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Nachdem Inhalt und die wichtigsten Hintergründe zu Faust I gemeinsam in der Klasse bereits im November erarbeitet wurden, arbeiteten die SchülerInnen selbstständig im Dezember zu je einer Unterrichtsstunde pro Woche an verschiedensten Aufgabenstellungen.

Einige Kleingruppen entschieden sich für weiterführende Recherchetätigkeiten zum Projekt, beispielsweise zur Geschichte des Fauststoffs oder zur Figur des Gretchens. Dabei wurden auch eine moderne Gretchenfrage und –tragödie entworfen.

Andere Kleingruppen wiederum setzten sich auf eher kreative Weise mit Goethes Werk auseinander. So wurden Szenen aus Faust I nachgedreht und gefilmt, Faust in Film und Theater erörtert und verglichen, Fausts Monolog aufgearbeitet und interpretiert, wodurch ein Marmorkuchen der Zerrissenheit, ein Standbild sowie ein eigenes Lied entstanden. Auch eine 10-seitige Fortsetzungsgeschichte zum ersten Teil der Tragödie wurde entwickelt, die Faust II von Goethe Konkurrenz macht.

 Die Endergebnisse des Projekts wurden in der ersten Woche nach den Weihnachtsferien im Rahmen eines Faustkaffees präsentiert und gewürdigt.

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Es bleibt zu hoffen, dass die SchülerInnen nach diesem Projekt nicht von sich behaupten können:

„Da steh ich nun, ich armer Tor!

Und bin so klug als wie zuvor!“

- Sondern dass sie tatsächlich durch die vielfältigen, intensiven und unterschiedlichen Zugänge erkannt haben, wie viele noch heute aktuelle Themen und Hintergründe in „Faust“ stecken, und somit vielleicht für sich „des Pudels Kern“ begriffen haben.